Echtholzböden – natürlich, charmant und wirklich die bessere Wahl?
Ein Echtholzboden verleiht jedem Raum ein gewisses Prestige. Mit einem Boden aus Echtholz steigt nicht nur die optische, sondern auch die wirtschaftliche Wertigkeit eines Gebäudes. Die Haltbarkeit ist unschlagbar und je älter ein Echtholzboden wird, desto charaktervoller wird er und bildet ein Stück Zeitgeschichte des Gebäudes mit ab.
Vorzüge von Echtholzböden
Einige Aspekte von Echtholzböden lassen sie zu einem regelrechten Schmuckstück avancieren, die die Raumgestaltung enorm aufwerten. Dazu gehören Attribute wie:
- Warme, anmutige Optik
- als Naturprodukt immer individuell
- hoch belastbar
- Mehrfach überarbeitbar durch Abschleifen und neuem Versiegelungsauftrag
- Ressourcenschonend
Herausforderungen bei der Verlegung von Echtholzböden
Für dich als Handwerker bedeutet ein Echtholzboden allerdings einen immensen Mehraufwand bei der Verlegung. Die erhöhte Sorgfalt und Präzision beim Verarbeiten des teuren Materials geht schnell auf das Stundenkonto. Bereits die Vorbereitung des Untergrundes kann sehr aufwendig sein.
- Akklimatisierung des Holzes während du die nächsten Schritte ausführst
- Die Überprüfung ob der Untergrund trocken, sauber und fest ist
- Beseitigung von Unebenheiten
- Aufbringen einer Feuchtigkeitssperre
- Verlegeart: parallel, diagonal, Fischgrät-, Würfel-, Chevron- oder Intarsien und Mosaikmuster
- Abstandskeile entfernen
- Abschlussprofile anbringen
- Versiegelung der Oberfläche
- Reinigen der Fläche
Insbesondere die Punkte 4 und 8 müssen mit erhöhter Aufmerksamkeit erfolgen, da Echtholzböden dazu neigen Feuchtigkeit anzuziehen und empfindlich darauf zu reagieren. Je nach Ausmaß und Dauer der Feuchtigkeitseinwirkung können sich unschöne Folgen ergeben.
Folgen von Feuchteschäden am Echtholzboden
- Quellen
- Wölbungen und Verformungen
- Verfärbungen
- Abblättern
- Vermorschung
- Schimmelbildung
So lassen sich Echtholzböden schützen
Hinzukommt, dass je nach der Härte des Echtholzbodens eine Anfälligkeit gegenüber Kratzern besteht. Besonders weiche Hölzer wie Kiefer neigen zur Kratzerbildung, wo hingegen Harthölzer wie Eiche, Ahorn oder Nussbaum eine erhöhte Resistenz aufweisen. Gleiches gilt für exotische Holzarten. Zudem kann die Art der Beschichtung die Unempfindlichkeit des Echtholzbodens verbessern:
- Öle und Wachse bieten einen geringen Schutz vor Kratzern
- Lacke sorgen für eine geringere Kratzerbildung
Garantie bei Echtholzböden
Die Garantieleistung von Echtholzböden ist auf eine bestimmte Dauer festgelegt. Innerhalb dieses Zeitraumes sind jedoch einige Bedinnungen zu beachten, damit die Garantieleistung im Schadenfall beansprucht werden kann.
- Grantiedauer: 10 - 30 Jahre, bei gewerblicher Nutzung verkürzt sich die Garantiezeit auf 5 - 15 Jahre
- Abgedeckte Schäden: Herstellungs-, Verlege- und Materialfehler. Zudem bieten Hersteller einen Verschleißschutz oder Formstabilität bei normaler Nutzung an, allerdings müssen hier die Herstellerangaben zur Reinigung und Pflege beachtet werden. Schädlinge wie Termiten oder Käfer können eventuell mit in der Abdeckung enthalten sein.
- Nicht abgedeckte Schäden: Feuchtigkeit, mechanische Beschädigungen, natürliche Veränderungen sowie unsachgemäße Installation.
- Bedingungen für die Garantieleistung: Montage durch einen zertifizierten Fachmann. Einhaltung der Pflege- und Reinigungsempfehlungen des Herstellers. Dokumentation der Pflege und Wartung in Verbindung mit dem Nachweis des Kaufs.
- Garantieansprüche geltend machen: innerhalb von 30 - 90 Tagen. Begutachtung der Schäden durch einen Beauftragten des Herstellers. Wird die Garantie anerkannt, kann der Hersteller den Echtholzboden entweder reparieren, ersetzen oder den Anschaffungspreis anteilig zurückerstatten.
Laminatböden – Designvielfalt und leicht zu verlegen
Immer häufiger kommen Laminatböden statt Echtholzböden zum Einsatz. Ihre leichte Verarbeitung sowie ihre robuste Oberfläche machen sie zu einem beliebten Produkt. Obendrein gibt es sie in zahlreichen Farboptionen und Stilen.
Vorteile und Nachteile von Laminatböden
Aus welchen Gründen sind Laminatböden so beliebt und welche Nachteile besitzen sie. Die nachfolgenden Punkte geben dir einen Überblick.
- In mehreren Verlegesystemen erhältlich ( Klick-, Leim- und Loose-Lay-System )
- Hoch belastbar
- Für stark beanspruchte Räume geeignet
- Sehr widerstandsfähig gegen Krater und Feuchtigkeit
- Geringere Anschaffungskosten als Echtholzböden
- Umweltfreundlich aus nachhaltigen Material von gewonnen
Doch auch Laminatböden haben einige Tücken, über die du bescheid wissen solltest:
- Laminatböden können weder abgeschliffen, neu lackiert noch neu eingefärbt werden. Dieser Umstand schränkt ihre Renoviermöglichkeiten enorm ein.
- Die Haltbarkeit von Laminatböden ist aufgrund der schlechten Reparaturmöglichkeiten deutlich geringer, wie die eines Echtholzbodens. Das ist der Grund dafür, dass sie öfter und schneller ausgetauscht werden müssen.
Welche Verlegearten gibt es bei Laminatböden?
Für Laminatböden gibt es drei unterschiedliche Verlegesysteme, die sich im Schwierigkeitsgrad sowie den Vor- und Nachteilen unterscheiden:
- Klick-System: Bei diesem System besitzen die einzelnen Laminatdielen mit speziellen Nut- und Feder-Profilen ausgestattet, die ineinander einrasten. Am Ende einer jeden Bahn werden die Dielen einfach mit einer Säge auf die passende Länge eingekürzt. Um eine stabile Verbindung zu gewährleisten, sollten die Laminatdielen versetzt verlegt werden. Diese Methode erlaubt eine schwimmende Verlegung, zu der du keinerlei Spezialwerkzeug oder Kleber benötigst, achte aber darauf eine Dehnungsfuge an den Wänden einzufügen. Da der Laminatboden nicht fest mit dem Untergrund verbunden wird, spart dies viel Arbeitszeit und die Dielen lassen sich jederzeit wieder aus dem Raum entnehmen. Wechselnde Temperaturen können dem so verlegten Laminatboden nicht nachteilig werden, da sich dieser entsprechend ausdehnen und wieder zusammenziehen kann. Allerdings sollte nur mit einem feuchten Tuch gewischt werden, da die Laminatfugen nicht abgedichtet sind und größere Wassermengen die Laminatdielen beschädigen könnten. Weitere Bezeichnungen für dieses Verlege-System sind "Click-Lock" oder "Floating-Floor".
- Leim-System: Mit einem vom Hersteller angegebenen Kleber werden die Kanten der Laminatdielen verklebt. Diese Verbindung sorgt für reichlich Stabilität und verhindert, dass sich die Fugen im Laufe der Zeit öffnen können. Die Montage dieser Dielen ist deutlich aufwendiger und erfordert neben Geschick auch Fachwissen. Laminatdielen, die mit dem Leim-System verlegt wurden, sind nicht wieder verwendbar.
- Loose-Lay-System: Diese Verlegeart ist ziemlich unbekannt und findet nur selten Anwendung. Hierbei werden die Dielen lose auf dem Untergrund verlegt. Die benötigte Stabilität wird durch das Gewicht und durch das exakte Aneinanderlegen erreicht, dabei pressen sich die einzelnen Laminatdielen fest aneinander und verhindern ein Auseinanderrutschen. Das Loose-Lay-System ist nicht so stabil wie das Klick- oder Leim-System und findet überall dort Verwendung, wo eine bestimmte zeitliche Dauer erwünscht ist. Ein Beispiel hierfür wäre der Messebau. Die Laminatdielen lassen sich anschließend wieder leicht entfernen und später erneut verwenden.
Garantie für Laminatböden
Ebenso wie Echtholzböden, verfügen auch Laminatböden über eine Garantie, die im Falle eines Schadens genutzt werden kann. Welche Schäden sind konkret gemeint und welche Bedingungen knüpfen die Hersteller an die Garantie?
- Garantiedauer: hier variieren die Hersteller, deshalb sollte genau auf das Kleingedruckte geachtet werden. Einige Hersteller gewähren bis zu 30 Jahre Garantie auf ihr Produkt.
- Abgedeckte Schäden: Herstellungs-, Verlege- und Materialfehler. Verschleißschutz bei Abnutzung, Flecken oder Verblassen. Strukturintegrität wie Durchbiegen oder Brechen der Laminatdielen.
- Nicht abgedeckte Schäden: Feuchtigkeit, mechanische Beschädigungen, natürliche Farbveränderungen durch Sonneneinstrahlung oder Alterungserscheinungen des Materials sowie die unsachgemäße Montage.
- Bedingungen für die Garantieleistung: Nachweis über den sachgemäßen Einbau. Einhaltung der Pflege- und Reinigungsempfehlungen des Herstellers. Dokumentation der Pflege und Wartung in Verbindung mit dem Nachweis des Kaufs.
- Garantieansprüche geltend machen: innerhalb von 30 - 90 Tagen. Begutachtung der Schäden durch einen Beauftragten des Herstellers. Wird die Garantie anerkannt, kann der Hersteller entweder gleichwertige Laminatdielen zum Austausch der zu ersetzenden Fläche anbieten oder den Anschaffungspreis anteilig zurückerstatten.
Laminatböden vs. Echtholzböden - Welcher lohnt sich mehr?
Ob du dich für einen Echtholzboden oder Laminatboden entscheidest, liegt zum einen an deinen persönlichen Vorlieben und zum anderen an der Beanspruchung, die der Boden ausgesetzt ist. Auch die Pflege wird bei der Auswahl eine entscheidende Rolle spielen. Insbesondere bei Echtholzböden ist diese mit mehr Aufwand verbunden, wird aber von dem warmen, wohligen Ambiente relativiert. Laminatböden sind unkomplizierter und schneller zu verlegen und zu reinigen bieten jedoch weniger Prestige. Letztlich sind beide Bodenbeläge robust und langlebig und besitzen individuellen Vor- und Nachteile. Am häufigsten wird wohl der Preis der ausschlaggebende Aspekt sein, der über die schlussendlich gewählte Bodenart entscheidet.
FAQs zu Echtholzböden
Welche Holzart und Oberflächenbeschichtung solltest du anbieten?
Hier solltest du auf die jeweilige Raumnutzung achten. Diese gibt dir die Möglichkeit eine bessere Beratung durchzuführen. Stark frequentierte Bereiche wie Flure, Küchen oder Wohnzimmer sollten mit härteren Hölzern und einer widerstandsfähigen Beschichtung ausgestattet werden, während in weniger genutzten Schlafzimmern erheblich weniger Gefahr für Kratzer besteht. Ein weiterer Aspekt sind Haustiere, die durch ihre Krallen Spuren im Echtholzboden hinterlassen können.
Wie lassen sich Echtholzböden vor Kratzern schützen?
Filzgleiter unter Möbelfüßen sind ideale und kostengünstige Mittel um unansehnliche Kratzer zu vermeiden. Aber auch Fußmatten an Eingängen verhindern das Eintragen von kleinen Steinchen, Sand und Streusalzen auf die Echtholzböden. Ebenso sorgt eine regelmäßige Reinigung und Wartung für eine schöne, ebenmäßige Oberfläche ohne Kratzer.
FAQs zu Laminatböden
Wie ist eine Laminatdiele aufgebaut?
Die Deckschicht ist mit einer farblosen Melaminschicht überzogen, die den Boden vor Beschädigungen schützt. Darunter folgt die Dekorschicht, die der Laminatdiele ihr Aussehen verleiht. Die HDF (hochdichte Faserplatte) sorgt für Stabilität und legt durch ihre Dicke die Belastbarkeit fest. Auf der Unterseite befindet sich der Gegenzug, der ein Verziehen verhindert und ebenfalls zur Stabilisierung beiträgt.
Kann Laminatböden in Feuchträumen verlegt werden?
Für Feuchträume wie dem Badezimmer gibt es spezielle Laminatböden aus Vinyl- oder Keramik. Im Küchenbereich sollten verschüttete Flüssigkeiten umgehend aufgenommen werden, um eine Beschädigung des Bodens durch aufquellen, verziehen, wölben, Fugenbildung, Verfärbung und Fleckenbildung De-Laminierung oder sogar Schimmelbefall zu vermeiden.